Die neue «Fachmitteilung Unternehmensbewertung» der EXPERTsuisse
Hintergrund, Neuerungen, Schlaglichter
Die Fachmitteilung von EXPERTsuisse zur Unternehmensbewertung wurde dahin gehend überarbeitet, dass eine Öffnung für die Bewertung auch grösserer Unternehmen stattgefunden hat, während die aus dem Jahr 2008 stammende Version kleinere und mittlere Unternehmen zum Gegenstand hatte. Prof. Tobias Hüttche und Dr. Fabian Schmid geben einen Überblick über die Änderung sowie deren Hintergrund und beleuchten die wesentlichen Inhalte. Neben der Mandatsabwicklung und den Bewertungsgrundsätzen wird auch auf die Methodik eingegangen: Grundsätzlich gelangt das Discounted-Cashflow-Verfahren zur Anwendung, wobei neu eine Bewertung mit Multiplikatoren als eigenes Verfahren erwähnt wird (aufgrund der Öffnung des Geltungsbereichs).
Einleitung
Anders als die Revision, ist eine Unternehmensbewertung kein wiederkehrendes und planbares Mandat. Gleichwohl muss das dafür erforderliche Fachwissen aktuell und das Handwerkszeug vorhanden sein.
Die darauf gerichtete Facharbeit der EXPERTsuisse hat Tradition. Die erste Fachmitteilung zum Thema Unternehmensbewertung stammte aus dem Jahr 1994 und wurde 2008 überarbeitet. Dort standen noch der Ablauf einer Bewertung und die Berichterstattung im Vordergrund, nicht die Wertberechnung im engeren Sinne. Die 2018 verabschiedete «Fachmitteilung Unternehmensbewertung von kleinen und mittleren Unternehmen (KMU)» sollte gerade der mittelständischen Praxis Orientierung geben.
Diese noch junge Verlautbarung wurde in interessierten Kreisen – also von Unternehmen, Beratern, Prüfern, aber auch Steuerverwaltung und Rechtsprechung – positiv aufgenommen. Es stellte sich bald die Frage, ob und inwieweit die dort für die Bewertung von KMU beschriebenen Grundsätze auch in anderen Fällen angewendet werden können. Dies auch deswegen, weil es – anders als in Deutschland oder Österreich – in der Schweiz keinen für den Berufsstand verbindlichen Standard gibt, auf den bei Bewertungen von grösseren oder kotierten Unternehmen Bezug genommen werden kann.
Die Autoren dieses Beitrags sind Mitglieder einer Arbeitsgruppe der EXPERTsuisse, welche die Facharbeit zum Thema Unternehmensbewertung übernimmt. Aus dieser Optik heraus geben sie einen Überblick über die Änderungen sowie deren Hintergrund und werfen Schlaglichter auf wesentliche Inhalte und Aspekte.
Lesen Sie hier den vollständigen Artikel aus dem Jahrbuch Finanz- und Rechnungswesen 2023.